Grüne Technologien, Entwicklungen und Trends im Fokus: Start(up) Friday als Bühne für nachhaltige Innovationen
Wie kann Technologie zur Lösung unserer größten ökologischen Herausforderungen beitragen? Welche unternehmerischen Modelle verbinden Wirtschaftlichkeit mit Klimaschutz? Antworten auf diese und viele weitere Fragen lieferte der 37. Start(up) Friday im see:PORT in Pörtschach am Wörthersee, der ganz im Zeichen von Green Tech stand. Gemeinsam mit Kooperationspartner Green Tech Valley Cluster versammelte die Veranstaltung über 100 Innovationsbegeisterte, Gründer:innen, Investor:innen und Entscheidungsträger:innen aus Industrie, Wirtschaft und Politik am Wörthersee.
Eröffnet wurde die Veranstaltung durch die Bürgermeisterin von Pörtschach am Wörthersee, Silvia Häusl-Benz, die den Mehrwert des Formats für die Region betonte: „Der see:PORT und die Start(up) Fridays bringen Leute und Innovationen in die Region und an den Wörthersee.“ Den Ökosystem-Impuls lieferte Bernhard Puttinger, Geschäftsführer des Green Tech Valley Clusters, mit der Vorstellung der „Green Tech Landscape Austria“. Er unterstrich dabei: „Österreich ist Vorreiter, wenn es um nachhaltige Innovationen geht. Auf dem EU Eco-Innovation Index sind wir auf Platz 3 – und wenn man nur den Output dieser grünen Innovationen betrachtet, stehen wir sogar auf Platz 1.“ Martin Glatz, Innovationsleiter der Kelag, betonte die Notwendigkeit, sich von fossilen Rohstoffen wie Erdöl und Erdgas zu lösen: „Diese Ressourcen sind endlich. Derzeit stammen 56% unseres Stroms aus erneuerbaren Energien – Windkraft, PV und Wasserkraft. Die fehlenden 44% sind unsere Herausforderung für die Zukunft, aber auch eine große Chance.“ Berthold Baurek-Karlic, CEO der Venionaire Capital AG und „Business Angel of the Year“, hob die wachsende Bedeutung der Kreislaufwirtschaft hervor und formulierte eindringlich: „Die Erkenntnis passiert erst, wenn es weh tut – nicht, wenn man es erkannt hat. Doch gerade in der Krise liegt auch die Kraft und Chance: Es gibt heute mehr Motivation und Kapital denn je, um die Kreislaufwirtschaft voranzutreiben.“
Die anschließenden Best-Practice-Beispiele zeigten, wie grüne Technologien bereits heute in der Praxis funktionieren. Anatoly Zimin von GreenMesh demonstrierte, wie IoT-gestützte Lösungen öffentliche Räume energieeffizienter und lebenswerter machen. Albert Kreiner, Aufsichtsrat der VKG, stellte mit DeCarB ein Projekt vor, das die Wasserstoff-Strategie des Landes Kärnten konkret mit dem öffentlichen Verkehr verknüpft. Höhepunkt des Nachmittags war die Pitching-Time, bei der fünf ausgewählte. Startups ihre Ideen präsentierten: Andreas Jaritz von easily überzeugte mit einem digitalen System zum einfachen Laden von E-Autos, Matthias Wagner von HASHLYNK nutzte überschüssigen Strom zur gleichzeitigen Produktion von Wärme und Rechenleistung, Leo Sulzmann von Freundeskreis brachte pflanzlichen Käse auf Basis von Marillenkernen auf die Bühne, Vipul Khatana von Eevi Gardens präsentierte ein stilvolles Indoor-Gartensystem für die Stadtwohnung und Lukas Waldner von 21energy zeigte, wie sich Bitcoin-Mining in CO₂-neutrale Heizsysteme integrieren lässt.
Unter den interessierten Gästen: rund 30 Schüler der HTL Mössingerstraße Klagenfurt, Thomas Eichtinger vom Flughafen Wien, Vertreter:innen des Startup-Ökosystems Kärnten – darunter Lucija Wakounig von der WKK, Harald Baier von der Kärntner Sparkasse, Horst Exenberger von der FH Kärnten und Eithne Knappitsch von TedX. Das Networking wurde rege genutzt, um Ideen weiterzudenken, Kontakte zu knüpfen und Kooperationen anzubahnen. see:PORT-Leiter Walter Prutej zeigte sich zufrieden: „Der Start(up) Friday bringt Innovationen aus der Nische in den Mittelpunkt. Green Tech ist keine Zukunftsmusik mehr – sondern ein wirtschaftlicher Erfolgsfaktor, der jetzt beginnt.“