Der Ideenwettbewerb zur Mobilität der Zukunft formte in einem Tag aus Geistesblitzen und Ideen praxisnahe, innovative Konzepte für den ÖV!
Dass die Mobilität in Zukunft zum Gamechanger wird, ist mittlerweile jedem klar. Welcher Lösungen es aber dazu bedarf, was sich Anwender:innen alles wünschen und welche Innovationen sich durchsetzen werden, wurde am 5. Juli im see:PORT Pörtschach von rund 50 Bürger:innen beim SHOW-Ideathon erarbeitet. Und die Ergebnisse waren erstaunlich!
„Die Mobilität gehört zu den größten Herausforderungen von Gegenwart und Zukunft,“ brachte es Peter Zenkl, Abteilung 7 vom Amt der Kärtner Landesregierung, zu Beginn des Ideenwettbewerbes auf den Punkt und ergänzte: „Es mangelt nicht an Ideen, sondern an Lösungen, die auch schnell umsetzbar sind.“ Und auch der Ideathon-Organisator, Walter Prutej, Projektleiter von SURAAA (Smart Urban Region Austria Alps Adriatic) und Vordenker in Sachen Mobilität hob die Wertigkeit dieses Wettbewerbes hervor: „Mobilität ist längst weit mehr, als nur von A nach B zu kommen. Mobilität wird sich auf alle Bereiche unseres täglichen Lebens auswirken. Und was in Zukunft zählt, ist der Innovationsgehalt der Ideen!“. Wie neue Ideen entwickelt werden und wie die Methodik des „Prototypings“ zur Anwendung kommt, präsentierte Gloria Bottaro, Innnovationsmanagerin der Fachhochschule (FH) Kärnten. Sie lieferte Anleitungen, wie Geistesblitze zu umsetzungsreifen Konzepten heranwachsen können und legte so die Basis für diesen kreativen Tag.
Aufgeteilt wurde die Workshoparbeit für die rund 50 Teilnehmer:innen, bunt gemixt aus allen Lebensbereichen und Altersschichten, in drei Challenges und neun Teams: 1. Wie kann man den öffentlichen Verkehr (ÖPNV) mit autonomen bedarfsorientierten Service verbinden? 2. Wie sollen autonome Shuttlesysteme gestaltet sein, damit eine kontaktlose Nutzung (per App) berührungslos, z.B. mit Monitoren, Sprachausgaben oder Sensoren möglich wird? 3. Wie kann man den Transport von Personen und Kleingütern (kleine Pakete und Waren) möglichst gut kombinieren und den Einsatz der Fahrzeuge optimieren (Vermeidung von Leerfahrten und leeren Bussen)? Gearbeitet wurde in drei Gruppen, die wiederum einen Mix aus Fachexpert:innen, wie z.B. Roland Fercher und Hannes Schuschnig von den Kärntner Linien, Peter Golser
von der KMG Klagenfurter Mobilitätsgesellschaft, Christian Gruber vom Joanneum Research, Christian Kogler vom AIT Austrian Institute Of Technology, Gerald Miklin vom Land Kärnten oder Annika Dollinger von
Austria Tech darstellten, sowie interessierten Bürger:innen und Anwender:innen von Mobilitätsangeboten.
Der Nachmittag stand im Zeichen der Ideen-Pitches. Es galt, die Projekte einer Fachjury, bestehend aus dem bekannten Investor Bernd Hinteregger, dem Leiter der Abteilung 7 des Landes Kärnten, Albert Kreiner und Thomas Zach vom Mobilfunkanbieter „Drei“ in zwei Minuten zu präsentieren. Und auch das Publikum konnte die neun Projekte bewerten. Die ausgearbeiteten Ideen zeigten einen hohen Innovationscharakter. Beim Pitchen gelang es den Gruppen durchwegs, ihre Visionen auf kreative Art und Weise, ohne digitale Hilfsmittel, zu präsentieren. Auch die Juroren waren von den Pitches und den Präsentationsarten positiv angetan. Gekürt wurden folgende drei Siegerprojekte beim Ideathon 2023 – jedes Siegerteam gewann Euro 500:
Challenge 1: App2anywhere (Carolina Petschnig, Christof Müller, Guntram Hallegger, Jürgen Holzbauer, Peter Zenkl)
Challenge 2: Shuttle Bots (Hector Perez-Villeda, Ozioma Ozogau, Timotheus Zankl, Gordana Krstic)
Challenge 3: Kings of Combination (Gaby Sailer, Johann Rabitsch, Luca Wiesner, Gerald Miklin) Das Forschungsprojekt SURAAA trägt seit 2017 mit dem automatisierten Fahren im ÖPNV – erste / letzte Meile – einen wesentlichen Beitrag zur Mobilitätswende bei. Seit 2021 ist SURAAA Teil der größten Initiative zur Erprobung automatisierter Fahrzeuge in Europa – und weltweit – namens SHOW („SHared automation Operating models for Worldwide adoption“), einem EU-Horizon 2020-Projekt. Im Rahmen von SHOW fand damit erstmalig in Österreich ein Ideathon zur Mobilität der Zukunft statt. Das SHOW-Projekt (www.showproject.eu), Land Kärnten und SURAAA-Projektleiter Walter Prutej sehen in autonomen Shuttles „ein großes Potenzial, um den öffentlichen Verkehr in Zukunft sicherer, einfacher, sauberer und günstiger zu gestalten.“